Unterwegs in der größten Stadt Kanadas, die die Veränderung liebt und die Geschichte bewahrt.
Multikulti? Was hierzulande noch für Diskussionen sorgen mag und wahlweise als „gescheitert“ oder „erwünscht“ bezeichnet wird, ist jenseits des Atlantiks längst kein Thema mehr: 1982 hat das nordamerikanische Kanada den sogenannten Multikulturalismus in seiner Verfassung verankert und zelebriert seine Vielfalt mit einem eigenen Feiertag im Sommer jedes Jahres. Kein Wunder: Gemessen an seiner Bevölkerungszahl hat der Flächenstaat Kanada die höchste Einwanderungsrate der Welt. Statt jedoch zu hadern, feiert seine Regierung den kulturellen Reichtum und lockt Investoren ganz explizit mit dem Versprechen auf seine multikulturelle Gesellschaft, auf „saubere und freundliche Städte“ und den „zweithöchsten Lebensstandard innerhalb der G20-Staaten“. Besonders sichtbar wird dieses Versprechen in der Metropole Toronto.
Fast die Hälfte der 2,6 Millionen Torontonianer ist nicht in Kanada geboren. Im Stadtbild spiegelt sich das in den verschiedenen „Neighbourhoods“, in Chinatown, Little Italy, Greektown oder Koreatown wider. Oder Kensington Market, einem denkmalgeschützten Quartier, das einst vor allem Aussteiger und Künstler anzog und mittlerweile beliebtes Wohn- und Ausgehviertel ist. So weltoffen, aufgeschlossen und lässig wie die Einwohner Torontos sind, so casual ist meist auch der Umgang im Geschäftsleben solange die Political Correctness gewahrt wird. Gern wird gegenüber Besuchern von den eigenen Mehr als PDF